
> Schwangerschaft & Geburt

Noch immer fehlen Statistik- und Definitionsstandards zu den bei Schwangeren häufigen Beckenschmerzen. Dadurch werden die Aussagekraft von Studienergebnissen und deren Wertung per se beeinträchtigt.
So liest man in britischen Forschungsarbeiten regelmäßig von "Fehlfunktionen der Schambeinfuge", wo andere Forscher zweitrangige Krankheitszeichen von Gelenkproblemen sehen. Auch die begriffliche Unterscheidung zwischen Becken- und Rückenschmerzen bei Schwangeren ist nicht eindeutig definiert.
Es braucht daher nicht zu verwundern, dass die Autoren allein bei 28 analysierten Arbeiten auf Zahlenmaterial gestoßen sind, das sinnvolle Vergleiche nicht mehr zulässt. Zudem, so die Autoren, könnte der Stellenwert des Themas in den Medien bewirkt haben, die bei Schwangeren übliche Beckensituation zu "medizinisieren", statt sie als natürlich anzusehen.
Die Autoren beschreiben jedoch auch Methoden, mit denen solche Begleitsymptome gelindert werden können und sollten. Dazu sollten jedoch die Ursachen bekannt sein, um Fehltherapien, z.B. bei Schlafstörungen, zu vermeiden.
Wichtig für die Praxis sind demzufolge eine frühzeitige Aufklärung, ausreichende Anleitung und die Verfügbarkeit mechanischer Hilfsmittel (z.B. Tragegurte), von Physiotherapie und wirksamer Schmerzlinderung. Auf die beachtlichen Ergebnisse einer Akupunkturuntersuchung gehen die Autoren an dieser Stelle ebenfalls genauer ein.
Publisher: DAAAM
Quelle: Stones RW, Vits K: Pelvic girdle pain in pregnancy. BMJ 2005;331:249-50.

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