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Beschwerden im Wochenbett


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Akupunktur statt Medikamente

Ein Gynäkologe mit akupunkturärztlicher Zusatzausbildung berücksichtigt bei der Behandlung der Patientinnen ganzheitliche Gesichtspunkte. Dabei sind die psychischen Aspekte eines Krankheitsbildes genauso wichtig wie die Suche nach möglichen Störfeldern, die der erfahrene Akupunkteur insbesondere durch die Ohrakupunktur aufdecken kann: So kann z.B.
ein vereiterter Zahn chronische Schmerzen gerade im Unterbauch hervorrufen. Rein schulmedizinisches Vorgehen würde diesen Zusammenhang niemals aufdecken können.

 

Hilfe bei funktionellen Störungen

Dass Schmerzzustände durch Akupunktur gut zu behandeln sind, ist allgemein bekannt. Jedoch sind auch funktionelle Störungen wie Sterilität oder klimakterische Beschwerden beeinflussbar (s. u.). Nach traditionell chinesischer Auffassung sind die Funktionen der Fortpflanzung und auch des Alterungsprozesses über das Organsystem Niere und Blase therapierbar. Die Nadelung von Akupunkturpunkten auf dem Nierenmeridian (= Energieleitbahn) kann solche Beschwerden lindern und helfen, Medikamente einzusparen.

Eine Alternative zu Medikamenten

Auch in der Schwangerschaft bietet die Behandlung mit Akupunkturnadeln eine hervorragende Alternative zur medikamentösen Therapie. Das Schwangerschaftserbrechen beispielsweise kann oftmals durch eine einzige Akupunktursitzung beseitigt werden. Anders als bei der Medikamenteneinnahme bleibt das Ungeborene durch die Nadelung unbeeinträchtigt. Gerade bei den in der Spätschwangerschaft häufig auftretenden Rückenschmerzen und Ischialgien kann die Akupunktur sehr gut helfen. Die Behandlung kann sowohl über Ohr- als auch über Körperakupunktur erfolgen.

Steißlage kann beeinflusst werden

In den letzten Jahren konnte eine gute Wirksamkeit der geburtsvorbereitenden Akupunktur nachgewiesen werden (s. u.). In den letzten fünf Schwangerschaftswochen wird dazu einmal wöchentlich vorwiegend im Bereich unterhalb des Knies genadelt, die Nadeln werden dort für 20 Minuten belassen (siehe "Mannheimer Schema").

Auch die Beeinflussung der Lage des Ungeborenen im Mutterleib ist möglich. Mütter, deren Kinder in Steißlage liegen, werden dazu mit Moxibustion behandelt. Moxibustion (nach dem japanischen Wort "mogusa") ist das Stimulieren eines Akupunkturpunktes durch Erwärmung mit Moxakraut. Dabei wird ein Akupunkturpunkt an der kleinen Zehe für jeweils zehn Minuten durch Annäherung einer Beifusszigarre erwärmt.

Besonders bei der stillenden Mutter ist bei Beschwerden im Wochenbett eine medikamentöse Therapie oft nicht erwünscht oder möglich, da viele Medikamente auch in die Muttermilch übertreten. Die Akupunktur ist auch hier eine elegante Methode, die Schmerzmittelgabe zu umgehen.

Wie verläuft die Behandlung ?

Die einzelne Akupunktursitzung dauert in etwa 20 bis 30 Minuten und wird meist in wöchentlichem Abstand durchgeführt. Fünf bis acht Nadeln sind in den allermeisten Fällen ausreichend.

Was kostet die Akupunktur ?

Viele Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten. Sprechen Sie bitte vor Behandlungsbeginn darüber mit Ihrer Krankenkasse.

Bei diesen gynäkologischen Krankheitsbildern kann Akupunktur helfen


  • Menstruationsschmerzen

  • Schmerzen in Unterbauch und Brustdrüse

  • Zyklusstörungen

  • Migräne (auch während der Regel)

  • Störungen der Fruchtbarkeit

  • Klimakterische Beschwerden


Hier kann die Akupunktur in der Schwangerschaft helfen

  • Schwangerschaftserbrechen

  • Schmerzen in der Schwangerschaft

  • Raucherentwöhnung

  • Beeinflussung pathologischer Kindslagen(z.B. Beckenendlage)

  • Geburtsvorbereitung

  • Geburtserleichterung

  • Hämorrhoiden

  • Schmerzen im Wochenbett, z.B. durch Dammschnitt oder Kaiserschnitt

Mannheimer Schema

An der Universitäts-Frauenklinik in Mannheim wurde eine Studie mit über 800 Schwangeren durchgeführt. Dabei sollte die Auswirkung einer geburtsvorbereitenden Akupunktur auf die Geburtsdauer näher untersucht werden. Ab der 36. Schwangerschaftswoche wurden Schwangere mit unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf wöchentlich nach einem bestimmten Schema akupunktiert. Die Nadeln werden dabei in Akupunkturpunkte am Bein und am Fuß gestochen und für ca. 20 Minuten belassen ("Mannheimer Schema").

Das Ergebnis der Studie war eine um ca. zwei Stunden verkürzte Geburtszeit gegenüber nicht akupunktierten Frauen. Dabei war die Eröffnungsphase (die Zeit vom Einsetzen der Wehen bis zur vollständigen Eröffnung des Muttermundes) verkürzt, die Austreibungsphase unterschied sich nicht. Die Erklärung dafür liegt in einer besseren "Reifung" des Muttermundes bis zum Geburtstermin durch die Akupunktur. Der Gebärmutterhals wird kürzer und weicher, der Muttermund ist häufiger schon etwas geöffnet.

Nach: Römer, A.: Akupunkturtherapie in Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Hippokrates Verlag, Stuttgart, 1998).

Die Autorin: Dr. med. Ingrid Hiddessen, Fachärztin für Gynäkologie, Porta-Westfalica; Referentin der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin, München






 
Autor: BSMO Redaktion
Stand: 10-11-2003


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