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Akupunkturwirkung mit fMRT sichtbar


Arzt und CT

Elektrische Reize an Nadelpunkten regen Zentren im Halsmark an

Mediziner aus Hong Kong, China, nutzen erstmals die Kombination aus Kernspin-Scan und Akupunkturreizen, um Aktivierungen im Rückenmark der Halswirbelsäule darzustellen und zu messen. Armnerven leiten dabei elektrische Impulse.

 

Mit der Kernspintomographie, meist Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, lassen sich die verschiedensten Gebiete des Körpers anschaulich und genau darstellen. Das Verfahren beruht auf der Änderung von Magnetfeldern in Zellen. Wird ein bestimmtes Zielgewebe durch spezielle Reize zuvor oder während der MRT in einen angeregten Zustand versetzt, so lassen sich Informationen zu Zellfunktion und Stoffwechsel gewinnen. Eine solche Anregung kann mit zahlreichen Verfahren erreicht werden.

Vor kurzem haben chinesische Spezialisten der Universität von Hong Kong Ergebnisse einer fMRT-Untersuchung vorgestellt. Das fMRT ist eine Erweiterung des MRT, wobei der aktuelle Funktionszustand von Zellen und Geweben gezeigt wird. Die Forscher hatten mit elektrischen Reizen an zwei häufig zu Therapien eingesetzten Akupunkturpunkten bestimmte Zentren im Rückenmark angeregt. Diese aktivierten Herde machten sie mit der Spezialtechnik des fMRTsichtbar.

Methode: Reizung von Akupunkturpunkten

Elf gesunde Freiwillige stellten sich als Probanden zur Verfügung. Das mittlere Alter der Personen lag bei 23 Jahren, alle waren Rechtshänder und hatten ein normal entwickeltes, gesundes Rückenmark.

Die Rückenmarkaktivation lösten die Forscher an zwei Akupunkturpunkten auf der linken Körperhälfte, Punkte Di 4 Handrücken) und Li 11 (Oberarm) aus. Akupunkturärzte setzen diese Punkte sehr häufig zur Behandlung von Gefühlsstörungen am Arm ein. Die gleichzeitige Reizung beider Akupunkturpunkte erfolgte mittels eines elektrischen Geräts, wie es auch für die Elektroakupunktur verwendet wird.

Kernspinbilder beweisen Aktivitätsänderung

Während einer mehrfach wiederholten Abfolge von Reiz- und Ruhephasen zeichneten die Forscher insgesamt sieben Bilder der Halswirbelsäule. Dabei zeigten sich in den Aufnahmen während der Akupunkturreize bei acht der elf Probanden Aktivitätssteigerungen im Rückenmark der Halswirbelsäule. Die auffälligste Änderung ordneten die Forscher dem vorletzten Segment des Halsmarkes zu. Die Wissenschaftler heben hervor, dass die ermittelten Signaländerungen seitengleich und unter den Teilnehmern weitgehend ähnlich gewesen seien. Sie führen weiter aus, dass die per Elektroakupunktur ausgelösten Aktivitätssignale des Rückenmarkes sehr gut mit der Reizung zweier Nerven des Arms (Mittlerer Nerv, Ellennerv) übereinstimmen. Zusätzlich wären die Impulse über dem Akupunkturpunkt Di 11 über einen Hautnerv an der Seite des linken Unterarmes geleitet worden.

Die Autoren betonen, dass, auch im Zusammenhang mit vorangegangenen Forschungen, die Kombination aus fMRT und Akupunktur ein erfolgreiches Verfahren der modernen Bildgebung ist. Es ermöglicht ohne chirurgischen Eingriff eine ausreichend hoch aufgelöste Darstellung feinster Strukturen im Rückenmark. Den Autoren zufolge handelt es sich bei ihrer Untersuchung um die weltweit erste Arbeit, die eine elektrische Stimulation an entfernten Akupunkturpunkten für eine funktionelle Darstellung des Rückenmarkes verwendet hat.

Perfekte Kombination: fMRT und Akupunktur

Abschließend diskutieren die Autoren die ermittelten Daten und vergleichen ihre Ergebnisse mit denen ähnlicher Forschungen. Dabei gehen sie explizit auf den Verlauf der in die Stimulation involvierten Armnerven ein. In die Betrachtungen der Forscher fließen auch die engen nachbarschaftlichen Beziehungen der Armnerven zu großen Blutgefäßen in der Achselhöhle ein.

Dr. Bernd Ramme, Pressesprecher der Deutschen Akademie für Akupunktur und Aurikulomedizin (DAAAM), meint dazu: "Eine wirklich interessante Methode - die fMRT. Obwohl unsere Akademie und auch ich selbst die MRT-Forschung sehr genau verfolgen, sind wir doch immer wieder beeindruckt davon, was mit dieser Technik alles zu machen ist. Und dabei steht die fMRT derzeit noch am Anfang. Besonders freut uns die Kombination Akupunktur/fMRT: moderne Apparatur plus jahrtausendealte Heilkunst!"



Publisher: DAGST

Quelle: Li G et al: Spinal effects of acupuncture stimulation assessed by proton density-weighted functional magnetic resonance imaging at 0.2 T. Magnetic Resonance Imaging 23 (2005) 995-9.








 
Autor: BSMO Redaktion
Stand: 14-02-2006



 




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